Der Freundeskreis Literaturhaus Heidelberg e.V. lädt herzlich ein zu der Lesung
Dienstag, 15. Oktober 2024, 18.00 Uhr, im Museum Haus Cajeth
Ralph Dutli liest aus seinem neuen Gedichtband »Alba« (Wallstein Verlag 2024) und stellt seine Lieblingsgedichte aus der französischen und okzitanischen Dichtung – vom 12. bis zum 20. Jahrhundert – als »Mundvorrat der Weltpoesie« in eigenen Übertragungen vor: das »Rätsellied« des Troubadours Raimbaut de Vaqueiras (»Die Schwachen werden die Starken besiegen«), die absurden mittelalterlichen »Fatrasien« aus Nordfrankreich, Eustache Deschamps‘ irrwitzigen Katalog der Altersbeschwerden, Christine de Pizans mutig-beherzte Balladen, Joachim Du Bellays berühmtes »Glücklich wer wie Odysseus« (das schönste Heimwehgedicht der Weltpoesie), Paul Verlaines »Beams« über eine auf dem Wasser gehende rätselhafte Frauenfigur, Arthur Rimbauds freiheitssüchtige »Maibanner«, Guillaume Apollinaires »Mondlicht«, in dem der Dichter mit gierigen Lippen den Honig der Weltpoesie schlürft.
Ein persönliches »Best of« der französischen Poesie in Ralph Dutlis Lyrikübertragungen, für die er den Übersetzerpreis Ginkgo-Biloba 2023 bekam.
Eintritt: 8 €, ermäßigt 5 €
Eine Veranstaltung im Rahmen der Französischen Woche Heidelberg
Die Veranstaltung wird unterstützt von der Gesellschaft der Freunde des Museums Haus Cajeth e.V. und Hassbecker’s Galerie & Buchhandlung.
Angaben zum Buch
Alba – Gedichte
Autor: Ralph Dutli
Wallstein Verlag Göttingen, gebunden, 28. Februar 2024
Verlagsseite
199 Seiten
Preis: 22 €
ISBN: 978-3835356276

Sehen, Hören und Fühlen, der Traum, die Kunst und die Liebe finden Eingang in die musikalischen Verse des »Ohren-Menschen« Ralph Dutli, der in einem Essay schrieb: »Laute lenken, Laute denken«. Poesie ist laut diesem Dichter Magie, »von einer zarten und irren, rätselhaften Euphorie«. Vom unvergänglichen Stoff in Salz-Gedichten (»Salz ist das Kleingeld der Ewigkeit«) bis zu fragilen, emblematischen Tierwesen, von Leuchtkäfern im japanischen Hotaru-Fest und Tintenfischen – die auch Dichter sind! – bis zu einer »Bienen-Partitur« wird dem Stetigen und Flüchtigen nachgespürt in den »Heiligen Müllhalden« der Welt.
»Alba« vereint in zehn Zyklen Gedichte aus anderthalb Jahrzehnten. Verse aus verschiedenen Zeiten, Sprachen und Räumen holt der Heidelberger Dichter Ralph Dutli zu sich: Seine Lyrik ist durchwoben von Stimmen der Weltpoesie von Catull und Dante bis Rimbaud und Robert Frost. Er zehrt von diesem poetischen »Mundvorrat« in eingestreuten Übertragungen aus dem Okzitanischen der Troubadours, dem Französischen der Renaissance-Dichter und anderen mehr. Aus Ralph Dutlis Gedichten spricht staunenmachende Vielseitigkeit und große lyrische Kraft.
wir sind bis an die Zungen unbewaffnet
sing! Lust!
bleck! die Zähne!
die Liebe ist ein Fleck
wir haben den Fleck nachthell geleckt