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Schildermalerei aus Togo

Vier weibliche Torso mit unterschiedlichen Frisuren. Zuschnitt.

Schildermalerei für die Schönheit der Haarpracht in Togo

Im Palais Weimar, im Völkerkundemuseum in Heidelberg, hat Egon Hassbecker Dr. Volker Schneider gern zugehört, wenn er von seinen Reisen erzählte. Beide waren sie Händler und Sammler, Volker Schneider weltweit.

In ihrer Bibliothek fand Dorit Schneider Erinnerungen eines deutschen Zollbeamten in Kolonialdiensten unter Jesko von Puttkammer in Togo mit der Schilderung eines Marktbesuchs in Lomé, beobachtet 1888: „Ein Strauss… sein Hals beugt sich schlangenartig über den wohlfrisierten Kopf einer vor ihm hockenden Quittahfrau. Er wühlt mit seinem Schnabel in ihrem Haar und untersucht es auf seine Fressbarkeit. Fürchterliches Geschrei erhebt sich, als das Weib ihre kostbare Frisur, die Arbeit vieler Stunden, so vernichtet sieht.“

Das Vergnügen, sich hocherhobenen Hauptes, gekrönt mit einem Kunstwerk aus Haar, auf dem großen Markt zu präsentieren, auf einem Terrain, auf dem die nackten Füße der Besucherin bei jedem Schritt bedroht sind vom Bohren des heimtückischen Sandflohs, vom Biss von Schlangen und Skorpionen, sollten wir uns vor Augen halten.

Gut hundert Jahre später fahren die Schneiders durch Togo. Im Landesinneren sehen sie hier und da einen Tisch, daneben einen Stuhl und ein Bild, aufgehängt im Baum darüber. In einfacher, plakativer Form sind Köpfe von Männern und Frauen darauf gemalt. Raffinierte Arrangements zieren ihre Häupter, krönen die Antlitze.
Der so markierte Salon lädt dazu ein, sich eine neue Frisur anfertigen zu lassen. Durch seine pure Existenz weckt er in manchem Passanten den Wunsch, die Schönheit der eigenen Person zu steigern.
Volker Schneider war hingerissen von der Schönheit der Reklamebilder, hat sie gekauft, hat Lagerplatz im Hafen von Lomé gemietet, große Holzkisten zimmern lassen für den Transport.

Wir sind begeistert von Erfindungsreichtum und Farbgefühl der togolesischen Schildermaler und glücklich darüber, dass wir ihre Kunstwerke zeigen dürfen.
(Barbara Schulz)

Ausstellung

19. April – 29. Juni 2024

Öffnungszeiten:

Montag – Freitag von 11.00 – 17.00 Uhr
Samstag von 12.00 – 16.00 Uhr

Ausstellungseröffnung

Freitag, 19. April 2024 um 19.00 Uhr

Ausstellungsinformation zum Herunterladen

Einladung Faltblatt als PDF-Datei

Führungen

vereinbaren Sie gern telefonisch oder per E-Mail

Kontakt: Karin Liane Mysz

Blick in die Ausstellung